5. Kammerkonzert
Elbphilharmonie Hamburg - Kleiner Saal
Naomi Seiler, Solobratschistin
Wie oft die Musik Worte für das Unaussprechliche findet, zeigt sich im 5. Kammerkonzert: Als leichtfüßige Hommage an die Unbeschwertheit seiner Jugendjahre komponierte Hugo Wolf etwa seine „Italienische Serenade“ für Streicher. Ist der Ton dort heiteren Mutes ...
Naomi Seiler, Solobratschistin
Wie oft die Musik Worte für das Unaussprechliche findet, zeigt sich im 5. Kammerkonzert: Als leichtfüßige Hommage an die Unbeschwertheit seiner Jugendjahre komponierte Hugo Wolf etwa seine „Italienische Serenade“ für Streicher. Ist der Ton dort heiteren Mutes, so zeigen seine Lieder eine andere Facette des Komponisten: In ihnen versuchte er die Maskierung der Menschen zu enttarnen, voll eindrücklicher Authentizität und tiefem Gefühl. Sein Intermezzo Es-Dur, das Wolf ein Jahr vor der italienischen Serenade schrieb, ist voll Elegie und hoffnungsvoller Leidenschaft. Ein Komponistenleben, das immer wieder zwischen Himmel und Abgrund schwankte. Reflexionen über das eigene Leben, das „Da-Sein“ und „Nach-Denken“ sind in Aribert Reimanns Bearbeitung der Lieder Felix Mendelssohn Bartholdys zu hören. Sechs Intermezzi für Streichquartett komponierte er hinzu, um die Lieder miteinander zu verbinden und ihnen seine eigene Sprache hinzuzufügen. Vieler Worte wiederum bedarf es nicht, wenn es um Schuberts „Der Tod und das Mädchen geht“. Kurz vor seinem Tod nahm er sich seine populärsten Lieder erneut vor und verarbeitete die bekanntesten Motive in Streichquartetten, so auch im Streichquartett d-Moll D 810. Heraus kam, was Schuberts Freund Moritz von Schwind als „Melodie“ beschrieb, „die bleibt wie von Liedern, ganz Empfindung und ganz ausgesprochen“.
- Sopran
- Violine
- Viola
- Violoncello