SONDERAUSSTELLUNG | Weihnachten in Schlesien
Schlesisches Museum zu Görlitz
Einigen Exponaten ist anzusehen, mit wie viel Fantasie und handwerklichem Können sie gefertigt ...
Einigen Exponaten ist anzusehen, mit wie viel Fantasie und handwerklichem Können sie gefertigt wurden. So gibt es eine Krippe als Diorama in einem Holzkasten, während weitere dreidimensionale Krippen aus Papier bestehen.
Andere Krippenlandschaften faszinieren durch ihre Figurenvielfalt. Die klassische Darstellung der Heiligen Familie, der Drei Könige und der Hirten wird dabei um Szenen des schlesischen Alltagslebens ergänzt. Hier finden sich Bauern, Handwerker, Musikanten, Bergleute und viele verschiedene Tiere. Ein besonderer Höhepunkt der Schau ist eine 2,60 Meter breite Krippenlandschaft, die über 130 Figuren umfasst. Diese wurden vor rund 100 Jahren im nordböhmischen Grulich/Králíky aus Fichtenholz geschnitzt und mit Lehmfarbe bemalt.
Auch eine Sammlung von Hinterglasbildern aus Kaiserwalde/ Lasówka im Adlergebirge ist in der Ausstellung zu sehen, die Motive aus der Weihnachtsgeschichte und Heilige der Adventszeit zeigen. Diese wertvollen Stücke stammen aus der Kollektion von Heidi und Fritz Helle. Besonderes Interesse dürften die Lichtzepter finden. Sie haben in Schlesien eine lange Tradition. Heute sieht man meist nur noch Nachbildungen, doch das Museum zeigt ein originales Weihnachtszepter aus den 1920/30er Jahren. Es wurde einst in der evangelischen Bethauskirche in Langhelwigsdorf/Pogwizdów im Kreis Jauer/Jawor bei den Weihnachtsgottesdiensten verwendet. 1979 wurde es auf dem Dachboden der Kirche wiederentdeckt.
Zum Weihnachtsfest gehören schließlich auch Geschenke und Grußkarten. So finden sich schlesisches Geschenkporzellan in der Präsentation sowie Weihnachtskarten aus den 1920er Jahren, die speziell für Kinder gestaltet wurden. Besonders charmant sind die klappbaren bunten Weihnachtskarten, mit denen die Spielwarenhandlung Ferdinand Kühne in Görlitz damals ihre jungen Kunden lockte – und sicherlich die Vorfreude aufs Fest weckte!
Vom 5. bis zum 21. Dezember 2024 sind die Besucher*innen jeden Donnerstag, Freitag und Samstag um 17 Uhr herzlich zu Führungen eingeladen. Diese können auch gebucht werden. Anmeldungen unter 03581 8791-0 oder museumsbildung@schlesisches-museum.de.
Veranstaltungsort
Schlesisches Museum zu Görlitz
Das Museum befindet sich in einem der schönsten Häuser der Görlitzer Altstadt, dem Schönhof. Nach dem großen Stadtbrand von 1525 wurde er in den Formen der Frührenaissance von Stadtbaumeister Wendel Roskopf wieder aufgebaut und gehört mit seiner prachtvollen Fassade, der reichen Bauplastik und den üppig bemalten Holzdecken zu den ältesten Profanbauten im Stil der Renaissance in Deutschland. Den ...