Andreas Pientka Tentet
Loft
Für den deutschen Kontrabassisten und Komponisten Andreas Pientka ein idealer Zeitpunkt für Gedankenexperimente. Pientka ist dabei ganz Denker, Grübler und Reisender, dessen Forschungsfeld gleichermaßen explosive Experimentierfläche wie philosophische Abhandlung ist.Mit seinem Debütalbum „Tiefe Nacht“ bewegt sich der ...
Für den deutschen Kontrabassisten und Komponisten Andreas Pientka ein idealer Zeitpunkt für Gedankenexperimente. Pientka ist dabei ganz Denker, Grübler und Reisender, dessen Forschungsfeld gleichermaßen explosive Experimentierfläche wie philosophische Abhandlung ist.Mit seinem Debütalbum „Tiefe Nacht“ bewegt sich der gebürtige Dattelner mit seinem hochklassig besetzten Tentett auf Goethes Spuren und nimmt dessen literarische Figur des Faust zum Anlass, um Anhaltspunkte auf die Frage zu finden, was denn nun die Welt im innersten zusammenhält. Schwere Kost für ein Debüt möchte man meinen.
andreaspientka.com/
Klingt so:
youtu.be/9qjnys5yob8
Pientka meistert diese Herausforderung mit Ehrfurcht und einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein. Schwebend gleiten seine Kompositionen zwischen Jazz und Klassik, streifen Grenzbereiche und finden ungeahnte Gemeinsamkeiten. Bei einem Tentett, also einem echten „Large Ensemble“, das sich im unbetonnten Fahrwasser zwischen Klassik und Jazz bewegt, fallen unweigerlich die Großtaten von Arrangeur Gil Evans ein. Die Kompositionen von Pientka greifen diesen Geist auf, klingen jedoch frisch, lebendig und trotz allem Traditionsbewusstsein nah am Zeitgeist. Flotte Bebop-Passagen, hymnische Filmmusik-Anleihen, fordernder Modern-Jazz, groovender Pop und treibender akustischer Techno vereinen sich in den Stücken des jungen Musikers in Ekstase und Tiefgang.
Bei aller kompositorischer Dichte und Detailversessenheit bleiben die Kompositionen von Pientka vor allem eins – menschlich. Eben so menschlich, wie jene Fragen, die schon Goethe seinen Faust stellen ließ und die bis heute unbeantwortet bleiben. Wenn unbeantwortete Fragen so klingen wie die kompositorische Dichte, musikalische Opulenz und die improvisatorischen Höhenflüge von Andreas Pientka und seinem Tentett, dann sollten wir ab sofort anfangen mehr davon zu stellen.
Text: Matthias Kaiser
Informationen zu den Preisen, Karten-Reservierungen und den Öffnungszeiten hier:
www.loftkoeln.de/de/karten/
__________________________________
Last year, a pandemic of global proportions showed us how public life can come to a standstill within a few weeks. Is this the approaching apocalypse? Hardly. And yet – it is a special time.
For German double bassist and composer Andreas Pientka, it’s an ideal time for thought experiments. With his debut album „Tiefe Nacht“ (Deep Night), the Datteln native and his top-class tentet follow in Goethe’s footsteps and take his literary figure Faust as an opportunity to find clues to the question of what holds the world together at its core. Heavy fare for a debut, one might think.
andreaspientka.com/
Sounds liks this:
youtu.be/9qjnys5yob8
Pientka masters this challenge with reverence and a good portion of self-confidence. His compositions glide between jazz and classical music, touching on border areas and finding unexpected common ground. With a tentet, i.e. a real „large ensemble“, moving in the unstressed waters between classical and jazz, the great deeds of arranger Gil Evans inevitably come to mind. Pientka’s compositions take up this spirit, but sound fresh, lively and close to the spirit of the times, despite all awareness of tradition. Snappy bebop passages, anthemic film music borrowings, demanding modern jazz, grooving pop and driving acoustic techno unite in ecstasy and depth in the pieces of the young musician.
For all their compositional density and obsession with detail, Pientka’s compositions remain one thing above all – human. Just as human as those questions that Goethe had his Faust ask and that remain unanswered to this day. If unanswered questions sound like the compositional density, musical opulence and improvisational flights of fancy of Andreas Pientka and his tentet, then we should start asking more of them from now on.
Text: Matthias Kaiser
Information about prices, ticket reservations and our opening times can be found here:
www.loftkoeln.de/en/tickets/
- 05.01.2025, 18:00 Uhr
Hans Lüdemann – Piano Solo: „Resurrection“
- 11.01.2025, 20:00 Uhr
Route 66: Simon Nabatov Trio | live recording
- 13.01.2025, 20:00 Uhr
Paula Steimer Quintett
- 15.01.2025, 20:00 Uhr
BLUFF
- 16.01.2025, 20:00 Uhr
Ensemble für experimentelle Improvisation der HfMT Köln (Institut für Neue Musik )
- 18.01.2025, 20:00 Uhr
Ferdi Büchner Quartett | live recording
- 19.01.2025, 18:00 Uhr
Kulturforum Köln e.V. präsentiert: KulturDIALOG | Ostdeutsche Perspektiven in der Kölner Jazzszene
- 20.01.2025, 20:00 Uhr
Bachelorabschlusskonzert: Mathieu Clement – Schlagzeug | live recording
- 21.01.2025, 20:00 Uhr
Diaphane | Loriot · Loher · Hübsch · Costa
- 22.01.2025, 20:00 Uhr
Limerence: Love Letters – Ein interdisziplinäres Lesekonzert von Pascal Klewer | Mitschnitt für den Deutschlandfunk
- Trompete, Flügelhorn Cay Schmitz Christian Mehler
- Tenorposaune
- Bassposaune, Tuba
- Altsaxophon, Klarinette, Flöte
- Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Klarinette, Flöte
- Baritonsaxophon, Bassklarinette Ole Sinell
- Bass & Komposition
- Piano Robbi Nakayama
- Schlagzeug
- Dirigat David Heiss
Veranstaltungsort
Loft
Deutscher Jazzpreis: "Club / Spielstätte des Jahres" 2021 & 2023 one of "10 of the best jazz clubs in Europe " the guardian, 2016 "...längst hat das Loft Weltruhm erspielt" Stadtrevue, 2010 Das LOFT im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ist eben genau das: ein großräumiges Loft. Seit 1989 hat die musikalische Avantgarde dort ihr Zuhause, vor allem für Jazzstudierende ist es Szenebacking und Versuchslabor ...